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Die koptisch-Orthodoxe Kirche
Die Koptisch (d.h. ägyptisch)-Orthodoxe Kirche ist die ursprüngliche Kirche Ägyptens, die bereits
im ersten christlichen Jahrhundert von dem heiligen Evangelisten und Apostel Markus gegründet
wurde. Sie wird auch die Kirche der Märtyrer genannt, weil sie nie Staatskirche gewesen ist,
sondern sich von Anbeginn in einer Umwelt behaupten musste, die dem Christentum feindlich
gegenüberstand. Der heilige Markus selbst starb im Jahre 68 n. Chr. als Märtyrer. Einen
Höhepunkt erreichten die Verfolgungen unter Kaiser Diokletian im dritten Jahrhundert, als etwa
800.000 Menschen für ihren Glauben sterben mussten. Man darf diese Unterdrückung und
Verfolgung der Kirche, die sich nach dem Ende des Römischen Reiches unter byzantinischer und
danach unter islamischer Herrschaft fortsetzte, jedoch nicht losgelöst von dem großen geistigen
Reichtum betrachten, den das junge Christentum in Ägypten zu dieser Zeit empfing. Hier lag die
Wiege der alten Kultur, die oftmals zu einer rettenden Oase für Flüchtlinge geworden ist. Der
Urvater Abraham kam hierhin, in Not gebracht von einer Dürre im Heimatland und schließlich die
Heilige Familie selbst, die hier vor den Kindsmördern des Herodes Zuflucht fand. (Matthäus 2,13-
15)
Alexandria
war damals die Stätte einer weltberühmten Universität und einer der wichtigsten
vorchristlichen philosophischen Schulen. Hier, in einem geistigen Zentrum der antiken Welt,
begann der heilige Markus seine Mission, weshalb man die Koptisch-Orthodoxe Kirche auch
die „alexandrinische Kirche“ nennt. Er gründete die theologische Schule von Alexandrien, die
der Welt viele Gelehrte und Heilige schenkte, unter ihnen: Athansius, Pantaimos und Klemens
der Große, der als Vater der Theologie angesehen wird. Sie machten diese Schule zu einem
wirksamen Instrument, um den atheistischen Philosophen begegnen zu können. Neben der
Theologie wurden auch Physiologie, Medizin, Himmelskunde, Musik und Sprachen
unterrichtet. Die Bedingung, aufgenommen zu werden, bestand darin, ein Leben in Demut zu
führen.
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